Bärendienst mit PEPP
Europäische Aufsichtsbehörde will Produkte vereinheitlichen
Warum müssen bewährte Reformen wieder zurückgedreht werden? Dies fragt sich der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) angesichts von Medienberichten, wonach die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) plant, private Altersvorsorgeprodukte nach einem einheitlichen Schema zu normieren. Demnach will die EU-Behörde das sogenannte Pan-European Personal Pension Product (PEPP) weiter forcieren und ein europaweit einheitliches Produkt für die Altersvorsorge einführen.
„Uns erschließt sich nicht, warum die EIOPA die 1994 erfolgte sinnvolle Deregulierung im Produktbereich wieder zurückdrehen will“, fragt sich BVK-Präsident Michael H. Heinz. „Schließlich war diese durchgeführt worden, weil sie nicht mehr der gewachsenen Vielfalt an individuellen Lebensformen und damit verbundenen Risiken entsprach. Mit dem PEPP soll dieser richtige Schritt teilweise wieder rückgängig gemacht werden und EU-Bürgern standardisierte Produkte angeboten werden.“
Der BVK sieht daher eine Einführung von PEPP kritisch und warnt davor, dass individuelle Absicherung nicht mehr möglich sein wird. Gelebter Verbraucherschutz ist nur dann möglich, wenn Kunden weiterhin die Wahloptionen zur Verfügung stehen, die ihrer besonderen Lebenssituation entsprechen.
„Wir Versicherungsvermittler wissen aus der täglichen Beratungspraxis, wie unterschiedlich, bunt und individuell die Situation unserer Kunden ist“, sagt Michael H. Heinz. „Darauf stellen wir unsere qualifizierte Beratung ab und erstellen den Kunden nach den Prinzipien der ehrbaren Kaufleute auf ihre Situation hin passgenaue Angebote. Darauf können sich unsere Kunden tagtäglich verlassen. Mit PEPP erweist man den Verbrauchern eher einen Bärendienst.“