Bestehende Offenheit erhalten
Ausweis von Provisionen ist unerheblich für Versicherungsschutz
Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) setzt sich für die bestehende Kostentransparenz bei Versicherungen und Kapitalanlagen ein und lehnt eine gesonderte Offenlegung der Provisionen ab. Durch das bereits seit dem 1. Januar 2008 geltende Versicherungsvertragsgesetz müssen bei Lebensversicherungen sämtliche Abschlusskosten einschließlich der Vertriebskosten in einem Gesamtbetrag offengelegt werden.
„Diese Regelung hat sich bewährt und verschafft den Verbrauchern eine ausreichende Vergleichsmöglichkeit der Produktkosten unterschiedlicher Anbieter“, erklärt BVK-Präsident Michael H. Heinz. „Die Kunden können anhand der ausgewiesenen Abschlusskosten in Euro und Cent nachvollziehen, wie hoch sich die Nebenkosten einer von ihnen abgeschlossenen Versicherung belaufen, und die Mehrzahl von ihnen erliegt auch nicht einer Neiddiskussion um die Höhe der Provisionen. Für die Verbraucher sind sie nicht entscheidend und wirken sich nicht darauf aus, wie hochwertig der vertraglich vereinbarte Versicherungsschutz ist.“
Demgegenüber kann eine gesonderte Offenlegung der Vergütung von Versicherungsvermittlern dazu führen, dass das vielfach bestehende Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Versicherungsvertretern nachhaltig gestört wird. Der BVK verwahrt sich gegen Unterstellungen, insbesondere von Verbraucherschutzzentralen, dass bei Versicherungsvermittlern das eigene Provisionsinteresse im Vordergrund der Kundenberatung stehe. „Dagegen kassieren diese Institutionen die Kunden doppelt ab: über die Steuern, durch die sie finanziert werden und die kostenpflichtigen Beratungsgespräche. Einen Versicherungsschutz haben dann die Kunden aber immer noch nicht.“
Die Kritik von Verbraucherschützern und manchen Politikern, dass durch angebliche Falschberatung der Versicherungsvermittler Verbrauchern jährlich Milliardenverluste entstünden, ist durch nichts wirklich belegt. „Selbst für die vorzeitige Kündigung von Lebensversicherungen werden wir nicht als einfacher Sündenbock herhalten“, sagt der BVK-Präsident. „Denn dafür sind nicht wir verantwortbar zu machen, sondern komplexe gesellschaftliche Prozesse wie die Zunahme von Scheidungen und Arbeitsplatzverluste.“
BVK-Pressemitteilung vom 29. Oktober 2009