Das LVRG greift
Vermittlerverband sieht Belastungsgrenze erreicht
Die Fachhochschule Dortmund veröffentlichte heute (20.6.2017) zusammen mit dem Beratungsunternehmen Willis Towers Watson die Studie „Provisionen & Courtagen in der Versicherungsvermittlung“ zur Einkommensentwicklung von Versicherungsvertretern. Darin kommen die Autoren Professor Dr. Matthias Beenken und Professor Dr. Michael Radtke zu dem Schluss, dass das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) die Vergütungen in der Versicherungsvermittlung - wie vom Gesetzgeber gewünscht - deutlich abgesenkt hat. So reduzierten die in Deutschland tätigen Lebensversicherer ihre Abschlussprovisionssätze je nach Vertriebsweg um 1,5 bis 7,0 Promille.
Dazu erklärt der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK): „Die Ergebnisse zeigen, dass das in 2014 in Kraft getretene LVRG greift“, sagt BVK-Präsident Michael H. Heinz. „Bei allen Vermittlertypen kam es zu einer deutlichen Absenkung der Provisionen und zu einer Verlagerung hin zu laufender Vergütung, bei gleichzeitiger Erhöhung der Zeiten für die Stornohaftung. Mit diesen schmerzlichen Einkommenseinbußen für unseren Berufsstand zeigt sich, dass das Ziel des LVRG erreicht worden ist. Eine weitere Belastung darf es für uns nicht mehr geben.“
Im Hinblick auf die anstehende Evaluierung des LVRG im kommenden Jahr fordert der BVK eine Kompensation für die entgangenen Einnahmen. „Wir haben sozialpolitisch verantwortungsvoll gehandelt, um die Lebensversicherung als ein wichtiges und populäres Altersvorsorgeprodukt in Zeiten der Niedrigzinsphase zu stabilisieren“, so BVK-Präsident Heinz. „Daher wäre jetzt die Politik am Zug, uns für diese spürbaren Einkommensverluste entgegenzukommen. Eine angemessene Vergütung muss auch in Zukunft sichergestellt sein, um die hohe Beratungsqualität für die Kunden zu gewährleisten.“