Versicherungsvermittler sehen keine Abwanderung von PKV-Versicherten
Deutschlands größter Vermittlerverband, der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), kann Pressemeldungen, wonach angeblich mehr privat Krankenversicherte wegen höherer Prämien wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) wechseln, nicht bestätigen. „In unserer Vermittlerpraxis sehen wir diesen Trend nicht“, konstatiert BVK-Vizepräsident Ulrich Zander. „Im Gegenteil: Durch den Wegfall der gesetzlichen Dreijahresfrist für einen möglichen Wechsel zur privaten Krankenversicherung (PKV) machten Versicherungsvermittler gegenläufige Erfahrungen mit ihren Kunden.“
Das bestätigen auch Zahlen des Verbandes der Privaten Krankenversicherung, wonach in 2010 netto über 74.000 GKV Versicherte in die PKV gewechselt sind, in 2009 sogar über 141.000. Und das, obwohl sich die Versicherungspflichtgrenzen, ab denen angestellte Versicherte in die PKV wechseln dürfen, jährlich erhöhen und damit einen Wechsel erschweren. So stieg die Versicherungspflichtgrenze, ab der Versicherte sich privat versichern können, von 49.500 Euro in 2011 auf 50.850 Euro in 2012.
„Wir erleben, dass Kunden eher in die PKV wollen, aber nicht dürfen“, so BVK-Vizepräsident Ulrich Zander. „Schließlich bieten die privaten Krankenversicherer einen individuellen Versicherungsschutz mit hochwertigen Leistungen und viele wählbare Vorteile, wie die Wahl des Krankenhauses, Einbettzimmer, Chefarztbehandlung etc.“
Der BVK vermutet hinter den Pressemeldungen über angebliche Massenabwanderungen von Privatversicherten in die GKV eine politische Stimmungsmache und das Ebnen des Weges in die einheitliche Bürgerversicherung.
BVK-Pressemitteilung vom 11. Januar 2012