BVK: Riester-Rente nicht schlechtreden
Warum werden 16 Millionen Riester-Sparer verunsichert? Mit Unverständnis nimmt der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) zur Kenntnis, dass auf der 17. Handelsblatt Jahrestagung zur betrieblichen Altersversorgung gestern (5.4.2016) Vertreter der Bundesregierung forderten, die staatliche Förderung der Riesterrente einzustellen.
„Wir teilen überhaupt nicht die Kritik, dass die Altersvorsorge via Riester die Erwartungen nicht erfüllt hat“, sagt BVK-Präsident Michael H. Heinz. „Innerhalb weniger Jahre hat es die deutsche Versicherungswirtschaft und die Vermittlerschaft geschafft, 16,37 Millionen Menschen von dem Nutzen der Riester-Rente zu überzeugen. Da kann man nicht behaupten, dass diese wichtige Säule der Altersvorsorge nichts gebracht hat.“
Kritisch sieht der BVK in diesem Zusammenhang das seit Jahren bestehende Niedrigzinsumfeld, welches an den Altersvorsorgeprodukten nagt. Deshalb sind auch immer weniger Bundesbürger bereit, für ihr Alter zu sparen und geben lieber ihre monatlichen Überschüsse für Konsumgüter heute aus, anstatt sie fürs Alter zurückzulegen.
„In dieser Situation mit neuen unausgereiften Konzepten wie ‚Deutschland- und Nahlesrente‘ zu jonglieren und damit die Verunsicherung der Bürger zu forcieren, ist fast schon fahrlässig“, betont der BVK-Präsident. „Besser wäre, die seit 2008 festgeschriebene Grundzulage von 154 Euro und die Kinderzulagen von 185 bzw. 300 Euro zu erhöhen, sowie die Deckelung der steuerlichen Anerkennung der Höchstfördergrenze anzuheben. Seit Jahren setzt sich auch der BVK dafür ein, dass die Riesterrente im Alter zum Schonvermögen zählt und bei individueller Bedürftigkeit im Alter nicht von den Sozialämtern angerechnet werden darf. Außerdem könnte man das Zulageverfahren entbürokratisieren.“
Schon mit diesen wenigen Maßnahmen könnte man nach Ansicht des BVK die Attraktivität der Riester-Rente erhöhen und die noch Unentschlossenen davon überzeugen, dass sich die Altersvorsorge über die staatlich geförderte Riester-Rente doch lohnt. Denn die Riester-Rente hat noch viel Potenzial nach oben: Man schätzt, dass rund 34 Millionen Bundesbürger über die staatliche Riesterförderung für ihr Alter vorsorgen könnten.